9. Schuljahr

9. Schuljahr

Eine umfassende Standortbestimmung im Verlaufe des 8. Schuljahres und eine Umgestaltung des 9. Schuljahres helfen mit, das schulische Angebot im 9. Schuljahr besser an die spezifischen schulischen Bedürfnisse und die anschliesssende (Berufs-) Ausbildung des einzelnen Jugendlichen anzupassen. Das standardisierte Testsystem «Stellwerk 8» ist Teil der Standortbestimmung.

Eine Abschlussarbeit, welche mit Projektunterricht vorbereitet wird, setzt einen motivierenden und zukunftsgerichteten Schlusspunkt unter die Volksschulzeit. Mit «Stellwerk 9» wird schliesslich der Lernstand in einzelnen Fachbereichen gegen Ende des 9. Schuljahres festgestellt.

Berufswahl und das 8. Schuljahr

Die Berufswahl ist für die Schülerin und den Schüler des 8. Schuljahres ein wichtiges Thema. Sie lernen in der Berufwahlkunde die Anforderungsprofile verschiedener Berufe kennen, absolvieren Berufspraktika und befassen sich intensiv mit ihren eigenen Berufswünschen.

Damit der Wunsch Wirklichkeit werden kann, müssen die eigenen Fähigkeiten mit den Anforderungen des zukünftigen Berufs oder einer weiterführenden Schule verglichen werden und übereinstimmen.

Die Schule unterstützt den Berufswahlprozess, indem sie die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung fördert, Einblicke in die Berufswelt ermöglicht und im Unterricht Themen aus der Arbeits- und Berufswelt aufgreift.


Das «Stellwerk» als Teil der Standortbestimmung

«Stellwerk» ist ein standardisiertes Testsystem, das losgelöst vom besuchten Schultyp, schulische Kernkompetenz objektiv vergleichbar macht. Im März des 8. Schuljahres testen Schülerinnen und Schüler ihr Wissen und Können. Die Tests umfassen die Bereiche Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch, räumliches Vorstellungsvermögen und technisch logisches Verständnis.

Die Tests werden online durchgeführt, also direkt über das Internet gelöst. Sie sind so gesteuert, dass der Schülerin und dem Schüler Aufgaben vorgelegt werden, die dem momentanen Leis­tungsstand entsprechen.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler alle Tests bearbeitet haben und die Ergebnisse ausgewertet sind, erhalten sie ein Leistungsprofil. Dieses gibt Auskunft über die Leistungen in den einzelnen Fachbereichen. Das Profil ist für die Schülerin und den Schüler eine persönliche Standortbestimmung und zeigt Stärken und Schwächen auf.

Mit der Berufswahl im 9. Schuljahr stehen die Schülerin und der Schüler am Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Die Berufswahl und die Suche einer Lehrstelle werden oft im ersten Semester des 9. Schuljahres abgeschlossen. Die Entscheidung für einen Beruf richtet die Interessen der Schülerin und des Schülers auf die bevorstehende Berufsausbildung, den zukünftigen Beruf oder die weiterführende Schule. Die bisherige Stundentafel wird im 9. Schuljahr mit folgenden Elementen ergänzt:


Projektunterricht und Abschlussarbeit

Im Projektunterricht arbeiten die Schülerinnen und Schüler über längere Zeit an verschiedenen Projektthemen. Neben einfachem Grundwissen im Bereich «Projekte selber planen, durchführen und auswerten», werden überfachliche Kompetenzen wie Selbstorganisation, Arbeitstechnik, Selbständigkeit, Durchhaltewillen geübt und Schlüsselqualifikationen für die spätere Lern- und Arbeitssituation trainiert. Die Abschlussarbeit soll einen motivierenden, zukunftsorientierten Schlusspunkt unter die Volksschulzeit setzen. Sie soll in geeigneter Form vorgestellt werden (z.B. im Rahmen eines Elternabends, einer Ausstellung in der Schule etc.). Die Abschlussarbeit wird beurteilt und im Zeugnis eingetragen.


Lernatelier

Im Lernatelier arbeiten die Schülerinnen und Schüler an ihren persönlichen Zielen, welche anlässlich der Standortbestimmung im 8. Schuljahr gesetzt wurden. Durch das individuelle Arbeiten können Lücken geschlossen, aber auch Stärken gefördert werden. Im Lernatelier wird vorwiegend in den Fachbereichen Mathematik und Sprachen gearbeitet.


Themenspezifische Kurse

In den themenspezifischen Kursen können Teilbereiche einzelner Fächer vertieft behandelt werden. Mit einem themenspezifischen Kurs können aber auch neue Inhalte aufgegriffen werden. Vielfach deckt ein solcher Kurs gleichzeitig unterschiedliche Fachbereiche ab (fächerübergreifendes Lernen).

Vielfältige und interessante Kurse, die sich auch an den Interessen der Jugendlichen orientieren, schaffen zusätzlich gute Voraussetzungen für die Motivation der Schülerinnen und Schüler im letzten Schuljahr. Leistungsnachweise, die verschiedene Formen umfassen können (z.B. Journale, Dokumentationen in Schrift, Bild, Ton oder Film), sind verpflichtender Bestandteil der themenspezifischen Kurse.